1996 bis 2000/2001 Drucken
Geschrieben von: Annette Krug   
Mittwoch, den 29. Februar 2012 um 22:56 Uhr

Autor: Rolf Ganz und Annette Krug

 

Saison 1996/1997

 

Aufgrund des ersten Ausflugs in die Bezirksoberliga im Jahr 1989, stand wegen der äußerst schlechten Erinnerungen der älteren Spielerinnen, lange die Überlegung im Raum auf den Aufstieg zu verzichten. Die Ankündigung Heitmanns die Fußballschuhe an den Nagel zu hängen, machte die Entscheidung für den Rest der Truppe auch nicht einfacher. Als man mit Norbert Röhrig einen neuen Trainer gefunden hatte, der seither vom bisherigen Torwarttrainer Jens Gerhold unterstützt wird, ging es zunächst darum den Kader ausreichend zu vergrößern. Aufgrund diverser Querelen in Baunatal konnte man einige Akteurinnen aus deren Reihen aufnehmen. Darüber hinaus stießen mit Katharina Georgi und Tina Clobes zwei Spielerinnen aus der eigenen Jugend zum Team. Die Perspektive für die jüngeren Spielerinnen war es auch, die die TSV-Truppe schließlich dazu brachte das Unternehmen Bezirksoberliga ein zweites Mal zu wagen. Die Saison sollte den erwartet schweren Verlauf nehmen, doch die dunklen Schatten der Erinnerung wurden bereits am zweiten Spieltag verdrängt, als der TSV den ersten Sieg in dieser Klasse einfahren konnte. Gegner beim 3:2 war Eintracht Baunatal. Die freudig verdienten Punkte wurden später jedoch Makulatur, denn der Mitaufsteiger zog im Laufe der Serie seine Mannschaft zurück. Bis zum vorletzten Spieltag brachten es die Blau-Weißen auf zwei weitere Siege, ausgerechnet gegen die Teams aus Lohfelden und Wilhelmshöhe, die jeweils als Tabellenführer anreisten und die Punkte in Ellenberg ließen. Legendär war hierbei das schier unglaubliche 1:0 gegen die Kasselerinnen. Eine technische Klassemannschaft wurde von einem bis in die Haarspitzen motivierten Gastgeber empfangen und die Zuschauer erlebten das wahrscheinlich beste Spiel in der Vereinsgeschichte. Katharina Georgi hatte dem TSV eine frühe Führung beschert, die über 90 hochkarätige Minuten gehalten werden konnte. Besonders zu erwähnen hierbei, dass beim Schlußlicht noch vor der Halbzeit (übrigens bis zum Saisonende) die Nummer1 ausgefallen war und nach sieben Jahren Verteidigerin Anja Wolfram wieder zwischen die Pfosten mußte. Doch selbst ein Foulelfmeter in der Schlußminute fand nicht den Weg an ihr vorbei. Der letzte Spieltag mußte die Entscheidung um die Abstiegsrelegation bringen. Gegner im Fernduell war die Viktoria aus Großenenglis. Da dem Trainer nur 10 Aktive zur Verfügung standen, wurde eine Spielerin der ersten Stunde für dieses wichtige Spiel reaktiviert. Iris Riese-Boll schnürte nach langen Jahren erstmals wieder ihre Fußballschuhe und streifte sich das TSV-Trikot über und ehe die Zuschauer sich an diesen Anblick gewöhnt hatten, hatte sie ihr Team bereits mit 2:0 in Führung gebracht. Am Ende stand ein denkbar knappes 3:2 und das Abstiegsgespenst war vertrieben.

 
 

Saison 1997/1998

 

Das stets gefürchtete zweite Jahr in einer neuen Spielklasse meisterten unsere Damen weitaus gefälliger Silke Zander kam nach einem Jahr Babypause als Silke Kilian zurück ins Team und die Abwehr wurde durch Sonja Westerhoff verstärkt. Vom ein Jahr zuvor gekommenen Baunatal-Clan erlebte lediglich Silke Hilberg eine zweite Serie in Ellenberg. Und dann war da noch Sarah Mochamer. USA-Austauschschülerin und dort neben Soccer auch in der Leichtathletik zu Hause. Die sechzehnjährige Frohnatur trieb den Gegnerinnen in ihrem Gastjahr bereits beim Aufwärmprogramm die Schweißperlen auf die Stirn. Schade für diejenigen die ihre Doppel-Axel und Flickflacks auf dem grünen Rasen nicht bestaunt haben. Rein technisch gesehen gingen dem TSV in diesem Jahr zum zweiten Mal die Lichter aus. Diesmal leider bei einer 4:2-Führung gegen Großenenglis. Ein guter 5. Platz zum Saisonende ließ den TSV entspannt nach vorne schauen.

 
 

Saison 1998/1999

 

Auf die Saison 98/99, die die Jubilare mit dem Gewinn des Kreispokals begannen. Der 6. Spieltag brachte nach 4 Siegen und einem Remis die erste Niederlage. Überwintert wurde schließlich auf Platz 4. Die gute Verfassung der Hinserie überlebte die Winterpause jedoch nicht. In keinem Spiel der Rückrunde wurden annähernd so gute Leistungen gebracht. Das erarbeitete Punktepolster sicherte den TSV-Girls in der Endabrechnung jedoch noch Platz 6. Silke Hilberg die aufgrund einer Verletzung ihre Karriere beenden mußte, übergibt nach einem Jahr die Spartenleitung an Sandra Schade, die den Verein ins neue Jahrtausend führt.

 
 

Saison 1999/2000

 

Wir betrachten die Saison 1999/2000, das Jahr des 15. Geburtstages der Frauenfußballmannschaft des

 

TSV 07 Ellenberg.  Nach einem guten Start, sprich Platz 1 nach dem 6. Spieltag, schicken sich Statuten und Paragraphen an, den Spaß an Sport und Fairplay zu erdrücken. Ein Nachwuchstalent namens Caroline Georgi bzw. ihre junge aber erfolgreiche Kariere lehrt uns folgendes: Wer für seinen Landesverband spielen darf und einen gültigen Paß für seinen Heimatverein besitzt, darf eben noch lange nicht für diesen spielen. Selbst unsere Hauptdarstellerin wird ob ihrer Jugend kaum über diesen Scherz aus der Fußballbehördenabteilung lachen können. Daduch wurden uns alle Punkte wieder abgezogen und die Speile mussten nachgeholt werden. Obwohl wir die neu angesetzten Fußballpartien gegen Kaufungen und Diemelsee gewonnen hatten, mußten wir auf einem Abstiegsplatz überwintern. Dennoch schafften wir es wieder einmal mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung den 8. Tabellenplatz zu erreichen. Danach konnten wir uns voll auf das bevorstehende Vereinsjubiläum konzentrieren. 

 
 

Nachdem am Samstag der offizielle Geburtstag u. a. mit 11 Gründungspielerinnen bis zur späten Stunde gefeiert wurde, konnten wir am Sonntag den Knüller auf dem Quillersportplatz präsentieren: Mit Wolfsburg und FSV Frankfurt waren zwei Frauenbundesligisten zu Gast. Es wurde der erhoffte Fußballleckerbissen und die 300 angereisten Zuschauer kamen voll auf ihre Kosten. Bei unserem Jubiläumsturnier belegte der TSV Obermelsungen den 1. Platz vor Großenenglis.

 
 

Wir haben eine zweite Mannschaft

 

Lachen, sprich freuen wir uns darüber, dass es dem TSV Ellenberg ausgerechnet im Jubiläumsjahr gelungen ist eine zweite Mannschaft zu gründen, die in diesem Jahr ihre erste Kleinfeldserie absolviert. Freuen wir uns mit denen und für die, die in den vergangenen 15 Jahren soviel für diese Truppe gemacht haben. Ob sie Tore geschossen oder verhindert, Turniere organisiert oder gespielt haben. Ob sie trainiert haben oder trainiert wurden. Ob sie Flanken geschlagen oder abgegrätscht haben. Ob sie gefeiert wurden oder gefeiert haben. Sie alle haben dazu beigetragen eine von manchen (Unwissenden) belächelte Sportart in einem Dorf zu einem Aushängeschild zu machen. Sie alle haben es geschafft: 15 Jahre Frauenfußball in Ellenberg - Bis jetzt !!!

 
 

Saison 2000/2001  

 

Nach der Sommerpause standen uns durch die Neuzugänge Patricia Röhn, Sabina Jungermann und Britta Valentin 28 Spielerinnen zur Verfügung, die für die kommende Saison die Fußballschuhe für den TSV schnüren wollten. Daher lag es nahe wieder zwei Mannschaften zu melden. Die Vorbereitung lief gut an, als der Erste - in diesem Falle glückliche Ausfall kam. Silke Kilian kam erholt, aber geschwängert aus den Sommerferien zurück. Der zweite Verlust war dagegen nicht so lustig. Sara Schiavo verletzte sich im Pokalfinale in Elbersdorf so schwer, dass wir die gesamte Saison ohne sie auskommen mußten. In der Winterpause schlug abermals der Klapperstorch zu diesmal bei Katja Friedrich-Schmidt. Somit wurde es sehr eng und die Spiele der Kleinfeldrunde mußten oft verlegt werden bzw. sie fielen komplett aus. Oftmals mußten nun Stammspielerinnen der Kleinfeldmannschaft in der Großfeldmannschaft aushelfen, obwohl sie das gar nicht so gerne wollten.

Wir starteten mit einer Sensation in die Saison. Die erste rote Karte in der Geschichte des Frauenfußballs beim TSV 07. Inka Dömges verletzte sich bevor das erste Serienspiel so richtig los ging und die Abteilungsverantwortlichen übten sich nach dieser Begegnung mal wieder auf der Anklagebank des HFV. Wir hatten viel Pech in der Vorrunde und die Liga hatte dieses Jahr eine gleichwertige Stärke, so dass sich kein Favorit herauskristallisierte. Um so schwerer war die Aufgabe der Rückrunde: Raus aus dem Abstiegsstrudel. Aber mit dem Rücken zur Wand zeichneten wir uns schon immer aus. Höhepunkt war der Sieg gegen unsere Freunde aus Mehlen. Nicht nur die Begleichung der offenen Rechnung aus der vergangenen Saison, nein, wir vermasselten eine sehr gut organisierte Meisterschaftsfeier und holten die letzten notwendigen Punkte für den Klassenerhalt. Am Ende reichte es sogar zum 5. Tabellenplatz.